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Glen Baxter

Die Billardtisch Morde

Bildroman. Insel, Frankfurt a. M. + Leipzig 1991. 246 Seiten. ISBN: 3-458-16211-9, >>> Amazon
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Wer sich noch gern an die Witze über die Benzin hackenden Indianer im Keller erinnert, dürfte zu den Billardtisch Morden des Glen Baxter einen guten Zugang haben.
Wie der Titel schon andeutet, könnte es sich hierbei um eine Kriminalgeschichte handeln. In Wirklichkeit ist dieses Werk weit bedeutungsvoller und zugleich belangloser.
Der Text ist in den verstaubten Metaphern eines Polizeiberichts gehalten und schildert die Verfolgung einer gewissen Gladys Babington Morton, die sich dank naiver Liebhaber und einer eiskalten Mordstrategie acht Jahre lang der Verhaftung entziehen kann.
Die den Text kommentierenden Bilder, wären für sich genommen viel zu reizlos, um als Cartoon in ein Stadtmagazin aufgenommen zu werden, jedoch die Verbindung von dem Text und den Bildern Glen Baxters verschmurgelt für den surrealistisch schwarzhumorigen Sinn zur Delikatesse.
Da hier lediglich mit Worten beschrieben werden kann, was eigentlich nur zu lesen und zu betrachten ist, soll hier wenigstens einer der wechselnden, z.T. kurzlebigen Protagonisten und seine herausragenden Eigenschaften vorgestellt werden: Sorgor Arvidsson hatte sich entschlossen in seiner Möbeltischlerei ausschließlich Schwamm zu verwenden und unterhielt z.B. die Dinierenden der 1.Klasse des Überseedampfers "mit einer routinierten Vorführung virtuosen Schwamm-Steps zur Musik von Rodgers und Hammerstein".
Zu erwähnen bleibt, daß Glen Baxters Bilder bereits im New Yorker Museum of Modern Arts zu bestaunen sind. Eine englische Kennerin bemerkte zu ihm:
"Das Heikle an Glen Baxter (..) liegt nicht allein darin herauszufinden, was er meint, sondern ob er es überhaupt meint."
Damit ist dieses unnötige Kunstwerk die unterhaltsame Alternative zu Handkes unnötigen, aber langweiligen Kunstbemühungen.

Buechernachlese © Ulrich Karger


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