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"Die weiße Katze" ist bereits der zweite Krimi der irischen Autorin Ingrid Black. Ihre Ex-Sonderermittlerin Saxon wird als Raubein à la Schimansky gezeichnet, die trotz ihrer Liebesbeziehung zu einer Chief-Superintendentin der Dubliner Kriminalpolizei zumeist ungefragt und gegen den Willen der ermittelnden Teams vor Ort an einen neuen Fall herangeht. So auch hier, als sie von einem sich bedroht fühlenden Photographen um Hilfe gebeten wird, ihn beim Treffpunkt tot vorfindet und alles auf Selbstmord hindeutet. Saxon macht natürlich dennoch weiter und dank ihrer Sturheit löst sie auch noch gleich einen Uraltmord auf.
Der Plot um missbräuchliche und inzestuöse Beziehungen ist spannend entwickelt, obwohl so mancher Alleingang Saxons nur schwer mit ihrer einstigen Expertenschaft als FBI-Sonderermittlerin in Einklang zu bringen sind. Das wirkt dann zuweilen schon arg aufgesetzt. Doch die Geschichte selbst treibt einen voran und der fesselnd verwickelte Fall ist plausibel konstruiert, so dass man bis zur letzten Seite dranbleibt. Wer's zudem politisch gern ein wenig inkorrekt hat, kommt gewiss auf seine Kosten.