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Im Kindergarten soll der Martinstag einmal richtig gefeiert werden, nicht nur mit einem Laternenumzug. Juli hat aber überhaupt keine Lust, etwas von seinem Spielzeug für den Flohmarkt zu spenden. Ja, wenn er wie St.Martin ein Pferd und ein Schwert hätte - Wintermäntel sind ja sowieso blöde ...
Aber am Ende ist Juli mit sich und der Welt wieder sehr zufrieden.
Der Text zu Juli tut Gutes von Kirsten Boie harmoniert auf das Erfrischendste mit den Bildern von Jutta Bauer, und so wird diese Geschichte aus dem "harten" Kinderalltag ganz bestimmt seine Fans finden.
Ein bereits langjähriges, kongeniales Team bilden die Autorin Kirsten Boie und die Illustratorin Silke Brix-Henker. Ein Hund spricht doch nicht mit jedem holt einmal mehr die Kinder bei ihren typischen Wünschen und Formulierungen ab: "Zum Glück hatte ich vergessen, ob wir Hausaufgaben aufhatten, da konnte ich sie auch nicht machen."
Und warum das ein Glück ist, wird jedem verständlich, der sich wie Lisa schon immer einen Hund gewünscht hat und endlich - wenigstens für fünf Tage - auf einen aufpassen darf. Aber was Lisa alles mit diesem Hund erlebt, glaubt ihr natürlich wieder kein Mensch.
Mit dem Gespann Kirsten Boie und Silke Brix-Henker liegt man eigentlich nie verkehrt. So auch mit Lena zeltet Samstag Nacht.
Angefangen von den seltsamen Persönlichkeitsveränderungen, wenn die Kinder im Zelt unvermutet mit Lust Ordnung zelebrieren, bis hin zu den ersten zarten Banden der Verliebtheit trifft die Autorin stets den authentischen O-Ton und die Illustratorin den punktgenauen Strich.
In Lena findet Fan-Sein gut hilft die Titelheldin ihrer Freundin Katrin über die Trennung der Popgruppe Take That hinweg.
Einmal mehr eine Geschichte aus dem Leben, die das Duo Kirsten Boie und Silke Brix-Henker mit Witz und hoher "Authentizität" zu erzählen und zu illustrieren wusste.
Kirsten Boie hat in Philip Waechter einen kongenialen Mitstreiter gefunden, um mit viel Augenzwinkern einem in einer gewissen Alterstufe sattsam bekannten Phänomen auf den Leib zu rücken: Der Wunsch nach einem "echten" Kuscheltier. Doch Kirsten Boie dreht die Geschichte um und lässt ein Schaf sich einen Menschen wünschen, der alsbald gefüttert und dessen Käfig regelmäßig gesäubert werden muss.
Josef Schaf will auch einen Menschen hat Witz und birgt zugleich einen womöglich heilsamen Perspektivenwechsel.
Weitere Besprechungen zu Werken von Kirsten Boie siehe:
Büchernachlese-Extra: Kirsten Boie