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Kriminalinspektorin Leonore Asker sollte eigentlich die Leitung der Abteilung für Schwerverbrechen in Malmö übernehmen, doch dann wird sie wegen eines unfairen Konkurrenten in ein Dezernat versetzt, das nicht umsonst als "Abteilung für hoffnungslose Fälle" bezeichnet wird - auch und gerade weil diese Bezeichnung nicht zuletzt auf die darin bereits versammelten Außenseiter und Nerds gemünzt ist. Neben der persönlichen Kränkung muss Asker hinnehmen, wegen der Versetzung von einem spektakulären Entführungsfall abgezogen zu werden - aber dann eröffnet sich gerade in ihrem neuen Wirkungsfeld eine Möglichkeit, nicht nur diesen Fall aufzulösen. Allerdings verlangt das von ihr hohe Risikobereitschaft wie auch die Gefährdung von sich und anderen …
Mit "Stille Falle" legt Anders de la Motte den ersten Band der Krimireihe "Leonore Askers besondere Fälle" vor - und landet damit gleich einen Volltreffer.
Neben dem Erzählstrang, der Leonore Asker im Hier und Jetzt in Szene setzt, erzählt ein anderer von ihrer Herkunft - und die hat es in sich. Während für die Mutter mit ihrer Anwaltskanzlei allein die Karrierechancen zählen, hat sich der Vater schon bald davon abgekoppelt, um das an Verschwörungstheorien reiche und ansonsten auf die Gewöhnung an Abhärtung und Entbehrungen zielende "Überleben" eines Preppers zu führen. In diesem Spannungsfeld ihren eigenen Weg zu finden und dann auch konsequent durchzuhalten, bedurfte eines starken Willens und zahlreicher Anstrengungen.
Und ähnlich wie Leonore Asker als Hauptfigur hat der schwedische Autor auch alle anderen Protagonisten sehr treffend gezeichnet. Skurril bis doppelbödig lässt er sie in zuweilen auch recht bissigen Dialogen einen äußerst präzise konstruierten Plot zu einem echten Pageturner entfalten, der von der ersten bis zur letzten Seite mitreißt.
Keine Frage, nach der Lektüre ist vor der Lektüre des hoffentlich alsbald erscheinenden Folgeromans dieser Reihe!