Dudenredaktion (Hrsg.)

Duden 1 - Die deutsche Rechtschreibung

Und der neue DUDEN wird gedruckt und gedruckt und gedruckt und benutzt ...
Über Glaubensfragen lässt sich entweder gar nicht oder dauernd streiten - ich selber, pardon, sehe das nicht so eng. lasst doch uns Literaten unsere (zuweilen auch wunderhübsch altbackene) künstlerische Freiheit nutzen und die Satzzeichen nach unseren jeweiligen ästhetischen Gesichtspunkten setzen, den Schülern und Studenten jedoch jede sinnvolle Vereinfachung in der Rechtschreibung zugestehen - nach dem Motto: Das Bessere ist des Guten Feind.
(Es ist schon seltsam, dass tatsächlich ein Teil - wirklich ein Großteil? - der AutorInnen heftig auf ein möglichst festgezurrtes Regelwerk pocht ... Man stelle sich vor, Bildende KünstlerInnen würden ein auf ewig kanonisiertes Regelwerk für Farben und Formen verlangen.)
Von daher finde ich den Ansatz der Dudenredaktion, den jeweils eruierten Ist-Stand des Sprach- und Schreibgebrauchs zum Ausgangspunkt zu nehmen, durchaus plausibel und zugleich höchst amüsant. Oder soll die deutsche Schriftsprache wie die lateinische zum gleichwohl handsamen, jedoch untoten Zombie werden? Oder geht es, wie jemand anders messerscharf schloss, bei der Angst vor Vereinfachung gar eigentlich um die Angst vor dem Verlust von Herrschaftswissen innerhalb eines nach wie vor kaum durchdringlichen Regeldickichts?
Der relativ hohe Preis des neuen Dudens wird jedenfalls nicht zuletzt durch seine voluminös griffige Hardcover-Ausstattung, die augenfreundliche Typensetzung auf gutem Papier sowie den in rot gehaltenen Hervorhebungen von Neuschreibungen und den zahlreichen ebenfalls rot hervorgehobenen Infokästen nach wie vor gerechtfertigt. Alles zusammen führt zu einem hohen Maß an Übersichtlichkeit der Seitengestaltung und erleichtert die Suche eines Wortes ungemein. Weitere I-Punkte sind u.a. auch noch die Auflistung aller gesammelten 'Wörter und Unwörter des Jahres' und z.B. die Seiten zu 'Textverarbeitung, Maschineschreiben und E-Mails', seit dem Jahr 2000 wieder 5000 neue Wörter und und und ...
Im Kombipack erhält man für nur 5,50 Euro mehr auch noch die entsprechende CD-ROM dazu, allerdings nur die Express-Version, die allerdings für den Hausgebrauch völlig ausreicht. Insbesondere erwähnenswert: Nach Speicherung auf der Festplatte kann man das Programm auch ohne eingelegte CD-ROM nutzen und es finden sich auf ihr 9000 Tondateien, die bei der Aussprache à la Tagesschau bei Wörtern wie "El Kai|da" helfen.
Der Index des Buches liest sich wie folgt:

Seite 9 - 112
Zur Wörterbuchbenutzung
Wichtige grammatische Fachausdrücke
Rechtschreibung und Zeichensetzung
Textverarbeitung, Maschineschreiben und E-Mails
Textkorrektur
Das griechische Alphabet
Transkription und Transliteration (Griechisch, Russisch)
Die Umsetzung der Rechtschreibreform durch die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen
Vergleichende Gegenüberstellung alter und neuer Schreibungen

Seite 127 - 1112
Wörterverzeichnis A-Z

Seite 1113 - 1155
Amtliches Regelwerk
Wörter und Unwörter des Jahres

P.S.: Der Duden zählt insgesamt 12 Bände, neben dem Band zur Rechtschreibung gibt es u.a. bereits in 2002 aktualisierte Auflagen von:
Band 10 (Das Bedeutungswörterbuch; 1104 Seiten, 21,50 Euro, ISBN: 3-411-04103-x), das mit seinen 18500 Stichwörtern nicht nur Menschen nicht-deutschsprachiger Herkunft eine große Hilfe sein kann, von
Band 11 mit seinen 10000 alten und neuen "Redewendungen" (960 Seiten, 21,50 Euro, ISBN: 3-411-04112-9) sowie von
Band 12 (Zitate und Aussprüche; 1104 Seiten, 21,50 Euro, ISBN: 3-411-04122-6) mit 7500 Zitaten von der klassischen Antike bis zur modernen Werbesprache.