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London wird gleich zweimal zum Schauplatz der Handlung - das reale und ein magisches London. Avi, ein Sohn der Feenkönigin, hat sein Gedächtnis verloren und sieht sich der Verfolgung eines mächtigen, offensichtlich nicht gut meinenden Kobolds ausgesetzt. Nicht zuletzt in der "sterblichen" Hannah und der kleinen Elfe Brucie findet er aber zum Glück tatkräftige Mitstreiterinnen.
Melissa Fairchild hat mit Himmelsauge den ersten Roman über "Die Geheimnisse des Brückenorakels" vorgelegt und vermag darin auf den ersten hundert Seiten eine kräftige Sogwirkung entwickeln. Auch einige weitere Szenen danach sind von der Autorin sehr reizvoll ausgestaltet. Der Grundkonflikt einer Ablösung von so übermächtigen wie nicht präsenten Eltern ist überzeugend.
Doch trotz vielgestaltiger Personage fehlt es (noch) gerade der magischen Welt an einer den Lesern überzeugend vorgestellten inneren Struktur, die den unterschiedlichen Wesen ihren sinnstiftenden Platz geben würde. So wirkt vieles - trotz zahlreicher Shakespeare-Zitate - allzu "zufällig" und aus der Hüfte geschossen, und auch die sich allmählich abzeichnende Liebe zwischen Hannah und Avi folgt eher den Koordinaten einer "Sandkastenliebe" als adoleszenter Leidenschaft.
Ob der angekündigte Folgeband hier nachzubessern weiß?