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Das erste und bisher einzige Buch von Charley Matthews soll wider Erwarten
ins Französische übersetzt werden. Zusammen mit seiner Freundin
Helen fliegt er von Ohio nach Paris um den Lektor zu treffen. Der sagt
jedoch das vereinbarte Treffen mit der Begründung ab, er sei wie alle
Pariser in der Vorweihnachtszeit verreist, um den Touristentrubel zu meiden.
Helen will dennoch die Stadt erkunden und sich nicht den Spaß verderben
lassen. Noch vor anderthalb Jahren kämpfte sie gegen einen Krebs an.
Matthews läßt sich widerwillig auf Helens Pläne ein. Neben
der (offenkundig international grassierenden) Unverfrorenheit des Lektors
plagt ihn immer noch die Trennung von Penny, die ihn zusammen mit dem gemeinsamen
Kind Lelia verlassen hat.
Richard Ford vermag auch in der kleinen Form zu fesseln. Seine Helden
sind in Paris und sie zeigen jeweils ein sehr eigenes Profil, aber nicht
von ungefähr lautet der Titel dieser Novelle "ABENDLÄNDER". So
treffen Charley und Helen in der französischen Metropole eigentlich
nur auf Amerikaner. Ford sticht in das Klischée vom 'Amerikaner
in Paris' wie in eine faule Tomate: Meist sehr subtil, zuweilen aber auch
recht plakativ, wenn er bei Charley auf seine afroamerikanischen Wurzeln
verweist, um zugleich dessen eher nur zufällige und lustlose Lehrtätigkeit
über eben diese Traditionen und seine Abneigung gegen Jazz zu betonen.
Daneben Charleys ungefilterte Gedanken über sich und seine Liebesbeziehungen.
Seine Unentschiedenheit hält nichts auf und löst nichts: Ein
Spaziergang in einem facettenreichen Spiegelsaal. Und als Charley sich
entschieden hat, ist Helen schon - in aller Unschuld - auf der Strecke
geblieben.