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Der einst erfolgreiche Unternehmer Guy Brouard hat sich auf die Kanalinsel Guernsey zurückgezogen und lebt dort mit seiner schwerkranken Schwester in einem großen Haus. Als Millionär und Mäzen hat er auf der Insel für einen regelrechten Aufschwung gesorgt, doch dann wird er am Strand ermordet aufgefunden. Die Art seines Mäzenatentums hatte ihm zwar nicht nur Freunde gemacht, aber die Indizien weisen eigenartigerweise auf die junge China River, der als erst vor Kurzem zum ersten Mal in Europa anwesenden Amerikanerin überhaupt kein Motiv nachzuweisen ist. Ihr Bruder wendet sich verzweifelt an Chinas einstige Freundin Deborah und ihren Mann Simon St. James, der wiederum der beste Freund von Chief Inspector Lynley ist …
Diesmal lässt Elizabeth George ihren Chief Inspector Lynley nur als Nebenfigur agieren und gibt dafür dessen besten Freunden Deborah und Simon St. James viel Raum, um ihre Gefühle zueinander abzuklären und letztendlich auch den Fall zu lösen. Die nach und nach aufscheinenden Motive potentieller Täter umfassen u.a. banale Eifersucht, (falsche) Erbschaftserwartungen und politische Hintergründe, die bis in den 2. Weltkrieg zurückreichen. So entwickelt die Autorin ein sehr dichtes Beziehungsnetz, das schon bald der Inselidylle auf den Leib rückt. Auch der Upperclass-Blick ihrer detektivischen Helden wird immer wieder in Frage gestellt und erlaubt so ein bis zur letzten Seite fesselndes Lesevergnügen, das sich an den Werken von Minette Walters und P.D. James messen lassen kann.