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Peter Gethers

Die Katze, die nach Paris reiste

Roman. C. Bertelsmann, München 1993, 224 S., ISBN: 3-570-01295-6, >>> Amazon
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Es soll Menschen geben, die Katzen hassen, die sogar Hautausschlag bekommen, wenn Sie nur erfahren, daß sich eine Katze zuvor im Zimmer aufgehalten hat. Peter Gethers war zwar nicht allergisch gegen Katzen, aber diese Tierart zählte immerhin einmal zu den zehn meistgehaßten Lebensumständen, die ihm begegnen konnten - bis dahin kannte er allerdings Norton noch nicht. Nachdem ihm der Scottish Fold Kater von einer Freundin aufgedrängt worden war, dauerte es nicht lange, und der Katzenhasser wurde zum anderen Extrem bekehrt.
Nicht nur, daß Norton seinem zweibeinigen Anhängsel unmißverständlich klarmacht, welche von dessen (späteren) Freundinnen er akkzeptiert und welche nicht, er wird auch zum begeistert hofierten Begleiter des oft verreisenden Drehbuchautoren. Die ersten Ausflüge unternimmt er noch in der sicheren Manteltasche, aber schon bald wird auch das Reisen mit der Concorde über den Atlantik zur Selbstverständlichkeit.
DIE KATZE, DIE NACH PARIS REISTE ist leichtverdauliche Urlaubslesekost, die auch bei Katzen gegenüber neutral eingestellten Menschen sein entspanntes Publikum finden wird. Das liegt nicht zuletzt an der unverkrampften Weltsicht eines Autoren aus dem angelsächsischen Sprachraum, der scheinbar wie nebenbei die Klaviatur von Satire und Selbstironie bishin zum rührend Komischen virtuos bedienen kann, nach der Philosophie, noch keine Zeiten entdeckt zu haben, in der Humor nicht angebracht ist.
In dem titelgebenden Kapitel wird der Drehbuchautor Peter Gethers von Roman Polanski angerufen und zur Mitarbeit bei FRANTIK eingeladen:
"Natürlich zierte ich mich etwas. Ich bin nicht so leicht zu haben. Ich sagte ihm, daß ich mindestens vier oder fünf Sekunden brauchte, um zu packen und ein Flugzeug zu erwischen."
Das einzige, was einen dann zuletzt vom Kauf einer Katze abhalten kann, ist die bescheidene Einsicht, daß man selbst nicht über das luxriöse Ambiente eines Hollywood-Autoren verfügt und solche Exemplare wie Norton einzigartig sein dürften.

Buechernachlese © Ulrich Karger


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