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Andreas Giebel, der in seinen stärksten Auftritten als mehrfach preisgekrönter Kabarettist an Polt und Qualtinger erinnert, verleiht in seinem ersten Buch "Altstadtrebellen" einem gewissen Würzbach Hubert die Ich-Perspektive und lässt ihn erzählen. Dieses Alter Ego tritt hierbei als offenbar weit weniger erfolgreiches Schattenbild seines Autors auf, und trifft an den Stehtischen eher randständiger Münchner Lokalitäten auf sehr .. eigenwillige Personen.
Der Teilnahme an Dialogen zumeist abgeneigt, sind es die Dialoge der anderen, denen Hubert fassungslos zuhört und dann doch immer wieder ihrem tieferen Sinn nachspürt, weil sie womöglich Lösungen für eigene Probleme bieten - z.B. wie man Essen mit befreundeten Ehepaaren gestaltet, ohne diese zu beleidigen.
Wer Giebel bereits als Kabarettist oder Schauspieler erlebt hat, hört seinen oberbayrischen Tonfall beim Lesen mit. Das ist sehr vergnüglich und zuweilen auch hilfreich, weil einige Sätze halt doch arg "mündlich" ausformuliert sind. Aber letzteres ist zu vernachlässigen, sind doch alle hier im Buch versammelten Episoden vom Autor derart geschickt mittels übergreifender Spannungsbögen zusammengehalten, dass das Ganze nun wie aus einem Guss wirkt und somit weit eher das Prädikat "Roman" verdient, als so manch anderes, weit dünnleibigere Werk.
Ein Buch mit grandiosen Einblicken in den Tiefsinn eines alltäglichen Aberwitzes, der vor nichts und niemandem haltmacht.