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Zum 50-jährigen Jahrestag ihres ersten Erscheinens, fügt der Hausverlag von Günter Grass den bisherigen Ausgaben der "Blechtrommel" nun auch eine Jubiläumsausgabe hinzu. Die dürfte nicht nur für Bibliophile von Interesse sein, denn der Preis für diese limitierte Sammlerausgabe ist höchst moderat, ist das Buch doch als Hardcover in Leinen gebunden und mit gleich zwei vom Autor gestalteten Umschlägen versehen. Der neu gestaltete verbirgt unter sich den Originalumschlag der Erstausgabe.
Damit nicht genug, wird das Buch noch von einem Schuber geschützt, der auch noch Platz für eine schmale Broschur hat. Darin hat Uwe Neumann nationale wie internationale Rezensionsauszüge und Reminiszenzen weltbekannter Autoren zu dem Buch versammelt, deren erste bereits zwei Jahre vor Erscheinen des Werkes für Aufmerksamkeit sorgten.
In der Hauptsache sind das naturgemäß vor allem Lobpreisungen oder Kritiken, die mit ihren Pornographie-Vorwürfen nur noch anachronistisch daherkommen. Aber immerhin wird darin dann doch auch einer wie Günter Blöcker zitiert, der in der FAZ vom November 1959 zwar in den Kritikaster-Chor einstimmt mit: "Es scheint, er braucht das Ekelhafte, um produktiv zu werden," den Satz dann aber bemerkenswerter abschließt mit einem "ebenso wie er das fragwürdige Überlegenheitsgefühl des intellektuellen Zuchtmeisters braucht und genießt."
Wer "Die Blechtrommel" noch nicht im Bücherregal zu stehen hat, sollte sich also diese um Uwe Neumanns "Trommelwirbel" erweiterte Ausgabe nicht entgehen lassen - denn irgendwann gelesen haben, muss man sie ja doch. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich gerade im Rückblick "Die Blechtrommel" und ihre Figur des nicht wachsen wollenden Oskars klüger als ihr Autor erwiesen haben.
Als weitere Ergänzung bietet sich außerdem das 1989 von Günter Grass vollständig eingelesene Hörbuch an, das nun auch als Platz sparende (nur drei anstelle von 23 CDs) und weit preiswertere MP3-Version zu haben ist. Als Vorleser seiner eigenen Werke eine echte Ausnahmebegabung unter den Autoren, ist Günter Grass mit einer beeindruckend klangvollen Stimme gesegnet, die hier nun wirklich nichts an Deutlichkeit und angemessenen Hebungen zu wünschen übrig lässt.
Weitere Besprechungen zu Werken von Günter Grass und Sekundärliteratur dazu siehe:
Büchernachlese-Extra: Günter Grass