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Der Weihnachts-Troll mit seiner langen roten Mütze ist kleiner
als ein Kind und versteht so manches nicht.
"Ich verstehe die Bäume und auch die Tiere, doch die Menschen
verstehe ich überhaupt nicht." Und weil er ein Weihnachts-Troll
ist, fragt er am Anfang des Buches seinen Freund, den Fuchs, dann auch:
"Du, Fuchs, warum haben manche Menschen große Bauernhöfe
und andere nicht einmal genug zu essen?"
Der Fuchs schickt ihn zu den Pferden im Dorf, und dabei erfährt
der Troll von der Not eines armen Bauern der Schulden bei dem reichen Bauern
Geldwichtig hat. Alles wird ihm weggenommen, und das auch noch im kalten
Winter kurz vor Weihnachten.
Das Strickmuster ist alt, aber bewährt: Der Troll hilft den armen
Bauern, indem er zwar klein aber zauberkräftig dem reichen Bauern
am eigenen Leib erfahren läßt, wie sich Armut anfühlt.
Zu guter Letzt wird aus dem reichen Bauern Geldwichtig der Bauer Goldrichtig,
der sich nun allen freundlich und hilfsbereit zeigt. Der Troll versteht
die Menschen noch immer nicht, aber er will wieder zu ihnen gehen, weil
es ihm die Freude der beschenkten armen Bauernfamilie angetan hat.
Soweit, so gut. Wirklich bezaubernd an diesem Bilderbuch sind die Bilder.
Der Illustrator Lennart Helje nutzte pastellhafte Farbtöne, um glänzend
ausgeführte Landschaften, Häuser und Personen zu kolorieren.
Alle Bilder wirken wie ganz kurz in Winterzaubernebel getaucht, gerade
lang genug, um sie länger als sonst anzuschauen, weil sich dahinter
sehr gut so mancher Traum, so manche Weihnachtsgeschichte verbergen könnte.
Die Geschichte ist nett erzählt, aber großgewordene Kinder werden
vermutlich vor allem in den Bildern ihre Kindheit wiederfinden.