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Luther und Nora Krank haben nachgerechnet und dabei festgestellt, dass sie letztes Weihnachten für alles feierliche Drum und Dran gut 6000 Dollar ausgegeben haben. Nachdem die erwachsen gewordene Tochter nicht mehr im Haus sondern als Entwicklungshelferin in Peru ist, begeistern sich die Eltern an der Idee, Weihnachten dieses Jahr ausfallen zu lassen und stattdessen für den halben Preis eine luxuriöse Kreuzfahrt in der Karibik zu unternehmen. Doch schon bald merken sie, dass sie mit ihrer Begeisterung sehr allein sind und am Ende doch alles anders kommt als geplant ...
Nachdem den letzten Thrillern von John Grisham nicht mehr viel abzugewinnen war, sei hier nun eine Empfehlung für die bereits 2002 erstmals veröffentlichte Übersetzung seines Romans "Das Fest" nachgereicht. Zwei Jahre später mit Tim Allen als "Verrückte Weihnachten" verfilmt, behandelt diese Besprechung die Buchneuausgabe von 2006, der auch noch ein kleiner Adventskalender im Din-A-6-Format beiliegt.
John Grisham vermag hierin dem Affen Zucker zu geben und spinnt mit viel Liebe zum Detail die geradezu pathologischen Zwänge typisch amerikanischer Mittelstandehepaare in ebenso typischen amerikanischen Kleinstadtstraßen aus. Das lässt den nicht ganz so oder auf andere Weise pathologisch Weihnachten feiernden Mitteleuropäer immer wieder staunen - und vor allem auch immer wieder auflachen. Das versöhnliche Ende hätte man sich dann zwar doch etwas "schwarzhumoriger" gewünscht, aber nun gut, so ist das eben in einer typisch amerikanischen Mittelschichtskleinstadtstraße und es geht hier ja schließlich um Weihnachten.
Weitere Besprechungen zu Werken von John Grisham siehe:
Büchernachlese-Extra: John Grisham