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In seinem letzten, posthum veröffentlichten Buch "Kurze Antworten auf große Fragen" gibt Stephen Hawking Antworten auf zehn Fragen, die zugleich folgende zehn sich selbst erklärende Kapitelüberschriften bilden:
1. Gibt es einen Gott?
2. Wie hat alles angefangen?
3. Gibt es anderes intelligentes Leben im Universum?
4. Können wir die Zukunft vorhersagen?
5. Was befindet sich in einem Schwarzen Loch?
6. Sind Zeitreisen möglich?
7. Werden wir auf der Erde überleben?
8. Sollten wir den Weltraum besiedeln?
9. Wird uns Künstliche Intelligenz überflügeln?
10. Wie gestalten wir unsere Zukunft?
Seine Antworten darauf wurden Texten aus dem persönlichen Archiv von Stephen Hawking entnommen und in Zusammenarbeit mit seinen akademischen Kollegen, seiner Familie und dem Stephen Hawking Estate vorbereitet und zusammengestellt.
Als Nicht-Naturwissenschaftler und nicht allzu helle Kerze im selbst erlittenen Mathematik- und Physikunterricht kann ich immerhin bestätigen, dass das ganze Buch sehr eingängig geschrieben ist und selbst ich, zumindest während des Lesens, das Gefühl hatte, hier auch Essentielles zu erfahren und .. zu verstehen - nur durfte und dürfte man nicht am nächsten Tag danach fragen bzw. ein sinnerfassendes Wiedergeben des Gelesenen verlangen. Nichtsdestotrotz bleibt ein beglückendes Echo an dieser sehr freundlichen Einladung zur Teilhabe an großen Fragen und vom Mitgenommenwerden bei hochkomplexen Gedankengängen im Gedächtnis, die selbst vor Reisen in die Unendlichkeit bis zum "Urknall" nicht halt machen. Und spätestens da, wo Hawking auch seinen trockenen Humor mit einbringt, holt er einen auch immer wieder ab zum Weiterreisen. Und macht einem klar, wie kostbar und köstlich das Universum ist und wie dringend uns Menschen diese Sicht immer wieder vor Augen zu führen wäre, um entsprechende Rückschlüsse für das eigene Leben zu ziehen.
Eingebettet sind diese Kapitel davor mit einem Hinweis des Verlags, einem Vorwort von dem 2014 Stephen Hawking verkörpernden Schauspieler Eddie Redmayne, einer Einführung durch Hawkings Kollegen und Mitstreiter Kip S. Thorne sowie Hawkings eigener Einleitung "Warum wir die großen Fragen stellen müssen". In ihr wird deutlich, dass es ihm nicht zuletzt darum ging, "unmittelbares Handeln bei entscheidenden Herausforderungen unserer globalen Gemeinschaft" einzufordern. Und dieses Handeln sei nicht dem Eigennutz, sondern dem Gemeinwohl unterzuordnen. Und zwar "jetzt".
Im Anschluss zu den Fragen sind ein Nachwort von Hawkings Tochter Lucy Hawking sowie ein Anhang mit Danksagungen, Bildnachweisen und ein Register mit im Buch erwähnten Persönlichkeiten nachzulesen.
Ein echtes Leseabenteuer, mit dem man sich und andere beschenken kann!