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JA HALLO ERSTMAL. Rüdiger Hoffmann, laut SPIEGEL "die neue deutsche
Kabaretthoffnung", wird seinen Weg wohl machen. So gehört er bereits
zum festen Inventar der "Mitternachtsspitzen" im WDR-Fernsehen und der
"Samstag-Nacht bei RTL". Jetzt liegen seine Texte auch als Buch vor, zusammen
mit einem Hinweis auf seine aktuelle CD. Den Buchtitel schmückt nicht
nur das Verlags- sondern auch das RTL-Logo, und im Innern ist auch noch
Platz für die Werbung eines Schokoladenbrotaufstrichs, dem Hoffmann
wiederum nicht nur eine Erwähnung, sondern gleich einen ganzen Text
gewidmet hat. Für einen x-beliebigen Autoren ganz clever, aber für
eine "Kabaretthoffnung"? Hoffmanns Vortrag und seine Texte haben durchaus
zuweilen bemerkenswerte Qualitäten. Die Demütigungen als "Wohnungssucher"
oder der "Mitbewohner", der mit einem permanenten "das ist gar kein
Problem bei uns ..." aus dem gemeinschaftlichen Haushalt exorziert wurde,
sind als Grotesken durchaus von "Strindbergscher Verlorenheit und Bosheit"
wie sich Jürgen von der Lippe (Kabarettist?) in seinem Vorwort zitieren
läßt. Dazu "Der Umweltschutztag", der die Good-will-Aktionen
in Sachen Umweltschutz seitens der Industrie glossiert und noch 2, 3 andere
Beiträge, die gelesen dieses Niveau erreichen. Es sind aber 44 Texte ...
Nun gut, vorgetragen, in Hoffmanns traniger Manier mag sogar der Rest überzeugend
"erheitern". Nur hat das dann nichts mit dem Kabarett eines Hanns Dieter
Hüsch oder eines Mathias Richling oder gar eines Wolfgang Neuss gemeinsam.
Mit ihren zumeist vordergründigen "Gags" sind Hoffmanns Arbeiten eher
in Nachfolge von und Konkurrenz zu solchen Klamauk-Künstlern wie Didi
Hallervorden einzuordnen - den ja viele sehr "lustig" finden, der aber
mit seinen "Spottlights" immerhin wieder den "Dieter" in sich sucht. Also,
die Fans wissen jetzt Bescheid, daß ihr Rüdi nun auch noch zur
Drucksache geworden ist, und die anderen sollten die Hoffnung nicht aufgeben.