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Der Streifenpolizist Türk kannte den gerade beerdigten Altmünchner Wirt sehr gut. Ebenso den Buchhändler Friedemann Lamm, der seit Jahren in dem Mietshaus des Wirtes eine preiswerte Unterkunft für seinen Laden gefunden und diese über den Tod des Wirtes hinaus zugesichert bekommen hatte. Und nun wird dieser Lamm verdächtigt, einen vom Sohn des Wirtes ins Spiel gebrachten Immobilienhai getötet zu haben. Türk kann das nicht glauben, aber eigentlich darf er ja gar nicht ermitteln ...
Neben seinem "historischen" Paul Kajetan aus den 20er Jahren flößt Robert Hültner nun auch bereits zum zweiten Mal Ex-Kommissar Türk Leben ein. Dieser Türk ist eine Seele von Mensch, die andere gern nach ihrer Facon leben ließe, wenn sie sich nicht gleich immer gegenseitig totschlagen würden. Zwar abhebend auf das Münchner Lokalkolorit, deutet Hültner lediglich in Grammatik und hintersinniger Dialektik das Münchnerische an, ohne es auch lautmalerisch umzusetzen - eigentlich schade, aber wenn's der Völkerverständigung dient ...
Türk ist alles andere als von bräsiger Behäbigkeit. Seine Degradierung, die ihn als Schutzpolizist in Uniform nur noch Ordnungswidrigkeiten bearbeiten lässt, erzeugt automatisch Widerstände, die für Spannung sorgen. Obwohl von Haus eher friedlich gestimmt, trifft seine Faust schon auch mal Ex-Kriminal-Kollegen, deren Vorstellung von einer Festnahme nicht mit der von Türk übereinstimmen. Und dann muss er sich wieder seinem Vorgesetzten Schwab gegenüber verantworten. Diese Konstellation sorgt auch dafür, dass Türk nicht so unerträglich selbstgefällig daher kommt, wie so manch anderer sogar lautmalerisch Dialekt sprechende Kollege - und die Auflösung am Ende hat durchaus Pfiff.
Weitere Besprechungen zu Werken von Robert Hültner siehe:
Robert Hültner: Inspektor Kajetan und die Betrüger (2004)
Robert Hültner: Fluch der wilden Jahre (2005)