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Die bekannte Journalistin Rhoda Gradwyn lässt sich eine von ihrem Vater beigebrachte Narbe Jahrzehnte später aus ihrem Gesicht entfernen. Doch am Tag nach der Operation liegt sie erwürgt in ihrem Bett. Und nur wenig später findet sich in einer ausrangierten Tiefkühltruhe der sehr auf Diskretion bedachten Privatklinik auch noch die Leiche eines Bekannten der Journalistin. Um Vorverurteilungen in der Skandalpresse zu umgehen, wird Commander Adam Dalgliesh und sein erfolgreiches Ermittlerteam hingezogen - doch auch sie haben nicht wenig Mühe, diesen Fall aufzuklären ...
P.D. James, die inzwischen 89-jährige Queen of Crime, hat mit "Ein makelloser Tod" laut Klappentext "möglicherweise" ihren letzten Kriminalroman vorgelegt. Hierfür spricht neben dem hohen Alter der Autorin, dass hierin auch für den seit 1962 ermittelnden Commander Adam Dalgliesh und seine Kollegin DI Kate Miskin der "Sack zugemacht" und auf privater Ebene ein hoffnungsvoller Neuanfang gefunden wird.
Alles andere als ein Thriller liegen seine Vorzüge, wie gehabt, in der detaillierten Ausgestaltung von Landschaften und Charakteren, die sehr stimmungsvoll und in kleinen Dosen einer Auflösung dieses Falles zustreben. Dieser Roman ist vielleicht nicht ihr brillantester, was seine durchgehende Zugkraft angeht - dafür hat er dann doch auch nach ihren Maßstäben einige Längen zuviel. Aber ihren Fans wird das kaum etwas ausmachen, denn er ist immer noch ein echter P.D. James und damit weit gehaltvoller als manch anderes Werk dieses Genres, das nach einmaligem "Gebrauch" anschließend sofort "entsorgt" werden könnte. Die Romane von P.D. James hingegen erlauben, ähnlich denen von Agatha Christie, auch noch nach Jahren eine erneut unterhaltsame Lektüre.
Vor dem Lebenswerk dieser Queen sich zu verneigen, lässt einen also keinen Zacken aus der Krone brechen ...
Weitere Besprechungen zu Werken von P.D. James siehe:
Büchernachlese-Extra: P.D. James