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Büchernachlese-Extras: P.D. James | Erde im Futur

P.D. James

Im Land der leeren Häuser

SF-Roman. Droemer Knaur, München 1993, 320 S., ISBN: 3-426-19324-8, >>> Amazon
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Wohin soll das alles führen? Wie soll es enden? Auch die Kriminalautorin P.D.James konnte sich diesen Fragen nicht entziehen und antwortet darauf mit ihrem Roman IM LAND DER LEEREN HÄUSER. In ihm geht es nicht um die Lösung eines einzelnen Falles, sondern um das Festmachen menschlich-allzumenschlicher Strukturen.
Im Jahr 2021 scheint der Untergang der Menschheit besiegelt zu sein. Seit langer Zeit gab es kein einziges neugeborenes Kind zu vermelden. Die jüngsten Menschen sind 25 Jahre alt und neigen zu Arroganz und Gewalttätigkeit. England wird von einem "Warden" despotisch regiert, was dem Mittelstand aber kaum auffällt. War früher die Überbevölkerung das Argument, liefert nun das Aussterben der Menschheit die Argumentation für sklavisch gehaltene "Fremdarbeiter", Bespitzelung und Straflager. Theo Faron, Cousin und ehemaliger Berater des Warden führt Tagebuch und attestiert sich und seiner akademischen Umwelt in Oxfort das teilnahmslose Totschlagen von Zeit, bis er eines Tages von Julian angesprochen wird. Sie und vier andere wollen rebellieren. Sie wissen nur noch nicht genau, wie ...
Das Ende fällt überraschend optimistisch aus, und soll hier nicht verraten werden. Bestechend ist die genaue Beobachtungsgabe der Autorin, die sie in blanker Ironie gegen die satte Leserschaft auszuspielen vermag. Die Beschreibung der Ersatztaufen von lebensgroßen Puppen, oder die Erwähnug, daß Theo von einem Gericht nach der Scheidung das Besuchsrecht für die "eheliche" Katze zugesprochen bekam, sind einfach köstlich. Ebenso entlarvt sie dann auch die Sachzwänge "pragmatischer Politik", die ganz offenkundig einzig und allein den Erhalt der Politiker zum Ziel hat. Nicht belehrend aufdringlich, sondern rasiermesserscharf kommt diese Ironie daher - manchen Schnitt merkt man erst, nachdem es schon einige Zeit blutet. Die Moral am Ende der Geschichte - bei so einer Thematik unausweichlich - setzt der Ironie ein archaisches Bild von entwaffnender Eindringlichkeit gegenüber. Melancholische Science-fiction mit Thrill und Pfiff.

Weitere Besprechungen zu Werken von P.D. James siehe:
Büchernachlese-Extra: P.D. James

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