buechernachlese.de
|
Selten genug, daß ein deutscher Autor durch bemerkenswerte Science-Fiction auffällt. Wolfgang Jeschke ist allein schon dadurch omnipräsent, daß er im Heyne Verlag neben den trivialen Endlosreihen die literarisch gehobeneren Anteile dieser Gattung als Herausgeber nahezu konkurrenzlos und marktbeherrschend zu betreuen vermag. (So auch die aktuelle, quellenkritisch bearbeitete Jubiläums-Edition zu Ehren des 1945 verstorbenen und noch in den 60ern von Jugendlichen 'verschlungenen' deutschen SF-Autoren Hans Dominik.)
Mit MEAMONES AUGE tritt er nun auch selbst wieder als Autor in Erscheinung. Die Erde längst nur noch Legende, ernten die Menschen terrageformte Planeten mittels gentechnisch entwickelter Lebewesen ab. Trotz aller apokalyptischer Erfahrungen hat der Mensch, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nichts dazugelernt, und ist sich und der Welt größte Bestie.
Ein dichter, geradezu poetischer Text im fatalistischen New-Wave-Stil, der an den Grundfesten stoischer Gelassenheit zu rühren vermag. Die Hardcover-Ausstattung inklusive Illustrationen von Attila Boros setzen den I-Punkt des Lesevergnügens.