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Ein 'Lexikon für das Überleben in Wildnis und Zivilisation'
ist nach Meinung des Autoren für jeden nötig, denn "auch und
gerade unser Alltag steckt voller Gefahren, die uns bedrohen, im Extremfall
unser Leben fordern. Selbst in der Wohnung, im eigenen Haus sind wir nicht
sicher."
Derart verunsichert werden wir mit den Auszügen von 26 Schriftquellen
und der 20-jährigen Erfahrung in den Überlebenstechniken des
H. Kruse beruhigt.
Seine Devise lautet: "Improvisieren und sich selbst helfen, anstatt
auf fremde Hilfe zu warten."
Tatsächlich wurde hier vieles zusammengetragen, dessen Kenntnis
einem in Notsituationen weiterhelfen kann, z.B. das Herrichten und Umgehen
mit Feuerstellen oder das Feststellen der Himmelsrichtung oder auch wie
man Veränderungen des Wetters vorhersagen kann. Für die Zivilisation
wird bei einem abstürzenden Personenaufzug geraten, auf und ab zu
springen, und "wenn du G1ück hast, bist du beim Aufprall gerade über
dem Boden". Unterwegs mit dem Auto gilt: "Nimm grundsätzlich keine
Anhälter mit" oder bei einem Eisenbahnunglück: "Versuche,
im vollbesetztem Abteil als erster auf den Boden zu kommen."
Natürlich
darf auch das Fernweh nährende Exotische in so einem Buch nicht fehlen. Bei einem Angriff eines Haies auf eine Gruppe rät H. Kruse: "Sind Verletzte unter euch, so nehmt sie entweder in die Mitte oder
meidet ihre Nähe."
An anderer Stelle meint er aber auch: "In
einer Überlebenssituation kann der Kontakt zu anderen sehr hilfreich
sein."
Ganz abgesehen davon, daß auch der Einzelne nicht immer mit einem
Lexikon im Schulbuchformat durch die Gefahren des Alltags schreiten kann,
fehlen in Harald Kruses Ausführungen und -schreitungen (un-)naturgemäß
Hinweise etwa folgender Art: Jeder Einzelne von euch kann dazu beitragen,
daß sich die Verhältnisse nicht zu Katastrophen ausweiten, indem
mensch sich für jeden anderen und anderes selbst verantwortlich erklärt,
keinen am Leben behindert und niemanden ausgrenzt.