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Ausklingende Nachkriegszeit - das Oberösterreich der 50-iger Jahre
war in Aufbruchstimmung. Der Name Meier ohne a und y jedochl hätte
Franziska wegen seiner erschreckenden Schlichtheit fast von der Heirat
abgehalten, wenn Karl Meier als Beamter nicht einen sicheren Schritt nach
oben gestiegen und auch sonst nicht ahne gewesen wäre. In dessen Magistrat
spitzte sich derweilen ein erster nicht unterdrückbarer Skandal zu,
dem die städtischen Vertreter von Regierungs- und Oppositionsparteien
aber elegant beizukommen meinten: Der Ausführende in die Irrenanstalt,
der Verantwortliche ein Treppchen höher - das sollte sich bitter rächen,
denn das Opfer nahm die Möglichkeit für Schlachtpläne wörtlicher,
als alle anderen ...
Erich Möchel stellt mit seinem ersten Roman Land und Leute seiner
Kindheit vor. Statt nun weinerlich verpaßte Chancen der elterlichen
Generation einzuklagen, verlegte er sich auf's bissige Beschreiben. Dabei schaute er dem Menschlich-allzu-menschlichen derart gekonnt aufs
Maul, als wäre er nicht Jahrgang '57, sondern schon damals von abgeklärter
Weisheit gewesen. Die Nichtigkeiten von Karriere und Familienglück
damaliger Prägung entlarvt er erfrischend herzlos, aber in großer
Anteilnahme - eine Mischung, in;der die Menschen nicht zu platten Silouhetten
verkommen und deren 'heile Welt' dennoch mit der nötigen Distanz auseinandergenommen
werden kann. Besonders gelungen sind ihm die Dialoge, in denen sich die
~harmant-unbedarfte Philosophie österreichischer Bauernschlauheit
widerspiegelt. Die verlangen allerdings auch einige Kenntnis dieses Sprachraumes
ab.
In der Heimat des Autoren sicher schon ein Geheimtip sollten die SCHLACHTPLÄNE
für die zahlreichen Touristen dieser Region unbedingt noch einen Platz im Reisegepäck finden. Die Ballung
an exakter Aufklärung, fesselnder Spannung und lockerer Unterhaltung
dieses Romans würde andere dazu verführen, mindestens drei Bücher
daraus zu machen ...