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Hildegunst von Mythenmetz und sein Übersetzer Walter Moers wollten in "Der Schrecksenmeister" ein kulinarisches Märchen aus Zamonien von Gofid Letterkerl nacherzählen, doch dann wurde aus einer vergleichsweise dünnen Story die dicke Abschweifung eines Kochbuchs, dessen ausführlich abseitigen Rezeptangaben einen bald nur noch müde die Augenbrauen heben lassen. Denn darüber hinaus geht es nur darum, dass ein Krätzchen, das im alleinigen Gegensatz zu Kätzchen auch reden kann, gemästet wird, damit der Schrecksen fürchtende Schrecksenmeister seine Allmachtssehnsucht ausleben kann.
David gegen Goliath mit einem mühsam gedrechselten, und dennoch wenig überraschenden Ausgang. Dass zwischendurch dennoch immer wieder etwas von der Moers'schen Genialität in einigen vorgestellten Nebenfiguren aufblitzt, tröstet kaum, beweist es doch, dass er den Lesern etwas durchweg Besseres wie in den vorangegangenen Werken vorenthalten hat, in denen solch ein Aufblitzen sich nicht stets als laues Lüftchen verpufft hat.
So hangelt man sich bis zum Ende durch und hofft inständig auf die baldige Genesung eines bis dahin grandiosen Fabulierkünstlers.
Weitere Besprechungen zu Werken von Walter Moers siehe:
Büchernachlese-Extra: Walter Moers