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Büchernachlese-Extras: Walter Moers | Questen, Kobolde & Zauberer

Walter Moers

Rumo & Die Wunder im Dunkeln

Roman. Piper Verlag, München 2003. 698 Seiten. 26,90 Euro. ISBN: 3-492-04548-0, >>> Amazon
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Eine Nebenfigur in "Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär" wird zum Helden eines neuen imposanten Werkes von Walter Moers: Rumo, der Wolpertinger. Erst noch verhätschelter Welpe bei den Fhernhachenzwergen, wird er alsbald von den berüchtigten Teufelsfelszyklopen entführt, die scheinbar zu den lebensverachtendsten Daseinsformen Zamoniens zählen. Scheinbar, denn als Rumo nicht zuletzt dank Smeik, der Haifischmade, das Sprechen lernt und ein Bewusstsein für sein Kampfvermögen bekommt, gelingt ihm zwar die Flucht und die Befreiung aller anderen als Lebendfutter dienenden Gefangenen, aber das vor seinem Inneren Auge erscheinende Silberne Band zieht ihn nun vehement nach Wolperting. Die Begegnung dort mit der Liebe seines Lebens ist der Beginn des haar- bzw. fellsträubendsten Abenteuers von Zamonien …
Mit "Rumo & Die Wunder im Dunkeln" ist Walter Moers tatsächlich die kaum für möglich gehaltene Steigerung seines Vorgängerromans gelungen. Die Situationen noch aussichtsloser, die jeweilige Befreiung daraus noch verblüffender, die neu kennen zu lernende Speziesvielfalt Zamoniens um ein Vielfaches vervielfältigend, beginnt das Leseabenteuer im absatzweisen Morserhythmus eines Geschmunzelt-Geschockt-Halbtotgelacht, um nun jedoch spätestens im zweiten Teil auch noch eine Seitenfresserqualität zu entwickeln, die einen das papierene 1,3 Kilo-Hantelgewicht nur noch höchst unwillig für eine Erholungspause beiseite legen lässt. Denn hier baut sich eine heldenhafte Romanze auf, über die selbst tote Yetis weinen bzw. ersatzweise mit trockenem Husten reagieren müssen. Bei allem Aberwitz verrät der sich selbst kongenial illustrierende Autor seine Figuren nie - selbst der verruchteste Gaunab wird von ihm mit Verständnis geschildert. Und genau diese Gratwanderung zwischen hyperventilierendem Wahnsinn und konsequenter Detailtreue macht auch die gar nicht ernsthaft (!) genug zu lobende Qualität seiner Werke aus. Schlagfertiger - in mehr als einer Hinsicht - als Harald Schmidt, in seiner Lakonie noch Homer übertreffend, weist er den Weg zurück zu den Ursprüngen von den Märchen der Gebrüder Grimm und zeigt alt und jung, dass Angst haben richtig Spaß machen kann.

Weitere Besprechungen zu Werken von Walter Moers siehe:
Büchernachlese-Extra: Walter Moers

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