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Ihr Projekt steht kurz vor dem Abschluss, und die Xeno-Biologin Kira Navarez freut sich auf den sich anschließenden Urlaub, der durch ihre Hochzeit mit Alan gekrönt werden soll. Auf dem demnächst zur Kolonialisierung anstehenden Planeten unternimmt Kira Alan und seinem Forschungsauftrag zuliebe noch einen kleinen Abstecher. Dabei stürzt sie in eine Felsspalte und begegnet nahezu unverletzt einer nicht-humanoiden Wesenheit, die jedoch bald nicht nur ihr Leben gleich in mehrfacher Hinsicht verwandeln wird …
Nach längerer Pause legt der als Schöpfer der Eragon-Fantasy-Romane bekannte Christopher Paolini mit "Infinitum - Die Ewigkeit der Sterne" das beeindruckende Debüt eines Hard Science-Fiction-Epos vor, das auch neben Werken von Arthur C. Clarke, Larry Niven oder Stephen Baxter bestehen kann.
Gegliedert in sechs Teile und einem umfangreichen, mehrteiligen Anhang entwickelt Paolini einen Kosmos, in dem seine Protagonisten wie Kira dank der FTL (Überlichtgeschwindigkeit) des Markov-Antriebs auch weit entfernte Sternensysteme erreichen können. Ausgangspunkt für die Kolonisierung von inzwischen neun anderen Sternensystemen war und ist zwar unser Sonnensystem, Kira aber hat es in ihrem Leben bislang noch nicht kennengelernt - und wird es auch bis zum Ende des Buches nur am "Rande" streifen. Doch dafür macht sie einzigartige und sehr intensive Erfahrungen mit verschiedenen nicht-humanoiden Wesen. Dank dieser Erfahrungen kann sie sich einerseits aus den experimentierfreudigen Händen des irdischen Militärs retten, um sich dann allerdings gezwungen zu sehen, mit einigen neu gewonnenen Freunden gleich mehrere Welten retten zu müssen.
Schwierig, diesen engbedruckten Fast-tausend-Seiten-Wälzer noch eingehender zu beschreiben, ohne Wesentliches zu spoilern oder diese Rezension über Gebühr in die Länge zu ziehen. Aber Paolini ist ein wirklich selten starkes Stück Literatur gelungen, das sich durch mitreißende Figuren, immer wieder aufs Neue anziehende Spannung und großartige Ideenvielfalt auszeichnet. Besonders bemerkenswert und zumindest für den Rezensenten gänzlich neu ist die eingehende Vorstellung von Aliens, die u.a. über eine Geruchssprache kommunizieren - von ihren Äußerlichkeiten ganz zu schweigen. Ob die hierin beschriebene Zukunftstechnik tatsächlich so funktionieren kann? Keine Ahnung, aber es liest sich plausibel begründet und leicht eingängig wie aus einem Guss trotz vier verschiedener Übersetzer.
Dank Christopher Paolini und seinem "Infinitum" könnte und sollte die Hard SF jedenfalls bald viele neue Fans gewinnen!