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Büchernachlese-Extra: Die besten Bestseller-Kriminalautoren

Ellis Peters

Bruder Cadfael und der Ketzerlehrling

Roman. Hoffman und Campe, Hamburg 1992, 300 S., ISBN: 3-455-05909-0, >>> Amazon
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Unter dem Pseudonym Ellis Peters, feiert Edith Pargeter in der englischsprachigen Lesewelt nun schon seit Jahren einen Erfolg nach dem anderen. Der Held ihrer Erfolge ist "Bruder Cadfael". Dieser Benediktinermönch, der ein Zeitgenosse des 12. Jahrhunderts ist, könnte ein Vorfahre des nicht zuletzt durch Heinz Rühmann berühmt gewordenen Pater Brown gewesen sein, denn auch er kann dem Lösen kriminalistischer Rätsel nicht widerstehen.
Bevor Bruder Cadfael in das abgelegene Kloster von Shrewsbury Abbey eingetreten war, hatte er ein bewegtes Leben geführt und an einem der Kreuzzüge teilgenommen. Seine Erfahrungen spielt er nun in der Anwendung seines "gesunden Menschenverstandes" aus, die in einem humanen Gegensatz zum Durchsetzenwollen starrer Dogmengläubigkeit steht. Ihn interessieren die verborgenen Antriebe der allzu menschlichen Seele. Als nun ein junger Mann, gerade von weiter Pilgerfahrt zurückgekehrt, unter den Verdacht der Ketzerei gerät und zudem des Mordes beschuldigt wird, vertraut Cadfael auf seine Intuition, die ihn schließlich auch die nötigen Unschuldsbeweise und den wirklichen Täter aufspüren läßt.
Bruder Cadfael setzt einen neuen Akzent in der Reihe berühmter Detektivkollegen - er ist einfach "nur" vernünftig, und noch ist "die Insel" nicht von dem kontinentalen Verfolgungswahn der Inquisition derart überrollt, daß Cadfael für seine Erkenntnisse kein Gehör finden würde. Wir Nachgeborenen können aber schon ahnen, wie letztlich auch in dieser Enklave bald "neue Zeichen" gesetzt werden. Dennoch ist es der Sog der Gerechtigkeit, das Gottvertrauen, auf das die Autorin ihren Helden glaubhaft setzen und schließlich "gewinnen" läßt, ohne dabei auch nur mit einer Zeile anrüchig missionarisch oder sentimental zu werden.
Eine fesselnd beschauliche Kriminalgeschichte aus einer anderen Zeit, für die Christel Wiemken in ihrer Übersetzung genau den richtigen Ton getroffen hat.

Buechernachlese © Ulrich Karger


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