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Ein Zeitungsreporter soll über einen Verrückten schreiben, der in den Bergen eine Kommune gegründet hat und dem jetzt ein Prozess wegen Hexerei droht. Ausgangspunkt seiner Recherchen ist die kleine Stadt Assisi, wo jener Franz als Sohn eines reichen Textilhändlers aufgewachsen ist. Jetzt hätte er dem Vater das Erbteil vor die Füße geschmissen und wolle die Freiheit der Armut kennenlernen, und alles, was er und seine neuen Anhänger erwirtschaften, würden sie den noch Bedürftigeren geben.
Zum 90. Geburtstag von Luise Rinser wurde eines ihrer erfolgreichsten Bücher als handliches Hardcover neu aufgelegt. Es nach gut 25 Jahren wieder zu lesen setzt eigentümliche Verfremdungseffekte frei, was aber nicht heißt, daß das Buch nicht noch heute von fesselnder Gültigkeit wäre. Allein schon das radikale Moment in dem Leben dieses Franz von Assisi dürfte kaum einen Jugendlichen zu irgendeiner Zeit kalt lassen. Zudem gelang es der Autorin sehr anschaulich, das öffentlich gemachte Pro und Contra als erhellend demokratisierendes Phänomen herauszuarbeiten. Und wer weiß, ob nicht gerade die anklingenden innerkirchlichen Reibungen um diesen 'Heiligen' wieder Interesse für die Kirchen weckt. Provozierte jedoch damals der unbekümmerte Gebrauch von Begriffen wie 'Kommunismus' die (West-)Erwachsenen, zielt diese Geschichte wohl jetzt weit mehr auf den 'Konsumismus' bei den Jugendlichen selbst.