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Multikulturelle Gesellschaft
Nach der Aufhebung der Rassentrennungsgesetze kann Mattis Familie endlich
aus dem Township für Farbige fortziehen, und endlich kann Matti auch
eine "offene Schule" besuchen, in der Weiße und Angehörige anderer
Rassen gemeinsam unterrichtet werden. Doch die Wunden, die das Apartheidsregime
geschlagen hat, sind tief. Sein eigener Vater verübelt es Matti, daß
er sich nun mit den verhaßten Weißen einläßt, und
zudem gibt es noch genügend Weiße, denen die Reformen viel zu
weit gehen ...
In "UBUNTU" schildert Katrien Seynaeve mitreißend den spannungsgeladenen
Alltag eines farbigen Jugendlichen aus Südafrika. Der Rassenhaß
entlarvt sich als ein Gemenge aus Besitzstandswahrung und bigotter Selbstgerechtigkeit,
die ihr Gegenüber in der undifferenzierten Verteufelung aller Weißen
hat - letzteres ist dabei als Reaktion auf das Erstere nur allzu verständlich!
Trotz monatelanger Recherchen der Autorin finden die neuaufgeflammten Stammeskämpfe
allerdings keine Erwähnung. Dennoch: Diese Erzählung belegt behutsame
Wege, wie das Aufdröseln dieses vielfach verschlungenen gordischen
Knotens möglich wäre. Verbündete dafür sind über
alle äußerlichen Unterschiede hinweg jene Menschen, denen der
Wille zur Freiheit auch eine Offenheit des Denkens erlaubt.
Ein Plädoyer, das zeitlose Gültigkeit hat.