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Zuerst wird Jacob Schyttelius in der Ferienwohnung seiner Eltern gefunden. Kopfschuss und ein Pentagramm aus Blut auf dem Monitor seines PCs. Als dem Pfarrer Sten Schyttelius und seiner Frau Elsa davon Nachricht gegeben werden soll, findet man sie blutüberströmt in ihrem Ehebett liegen. Auf dem Monitor des Pfarrers ebenfalls ein Pentagramm, das mit dem Blut der beiden Opfer gemalt worden war. Die Inspektorin Irene Huss erfährt bald, dass Vater und Sohn vor einiger Zeit Satanisten auf der Spur waren, die eine kleine Holzkirche unweit des Sommmerhauses niedergebrannt hatten. Doch dieser Hinweis erleichtert die Untersuchung keinesfalls und trägt eher zur Verwirrung denn zur Auflösung bei.
"Tod im Pfarrhaus" ist nun der zweite in Deutsch vorliegende Kriminalroman von Helene Tursten und besticht durch soliden Spannungsaufbau und die schnörkellose Einführung seiner Protagonisten.
Irene Huss hat als Mutter von Zwillingstöchtern und als Ehefrau eines ambitionierten Chefkochs durchaus Privatleben, aber das wird wohldosiert und ohne übertriebenen Weltschmerz in die Handlung eingebaut. Das gilt auch für die Möglichkeiten und Eigenarten ihrer Mitarbeiter, die so einen authentischen Einblick in die Polizeiarbeit zu suggerieren vermögen. Der Fall selbst wird plausibel vorgetragen und bietet genau an den richtigen Stellen jene Überraschungsmomente, die auch ausgebuffte Krimiliebhaber beeindrucken werden. Sozialkritik und Gesellschaftsbetrachtung ergeben sich hier wie von selbst, ohne dass es dazu allzu vordergründiger Ausrufezeichen bedurfte.
Insgesamt ein sehr gelungenes Stück Unterhaltungsliteratur, das auf mehr hoffen lässt.