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Zwei alte Damen fallen einem brutalen Raubmord zum Opfer. Die Bewohner des kleinen Dorfes Sowerbridge meinen schon bald in Patrick O'Riordan den Schuldigen gefunden zu haben. Gegen Patrick spricht nicht zuletzt seine irische Herkunft, darüber hinaus haust er gemeinsam mit seinen als bauernschlau berüchtigten Eltern in einem zum 'Schandfleck' verkommenen Anwesen. Ebenfalls aus Irland, aber einer höheren Einkommensklasse angehörend und mit einem Engländer verheiratet, ist Siobham Lavenham die Einzige im Dorf, die all den Vorurteilen nicht unbesehen nachgeben will. Am Ende jedoch gibt es eine weitere Leiche und eine für alle Seiten überraschende Aufklärung des Raubmordes. Selbst Siobham muß dann einräumen, ihren Kampf für Gerechtigkeit nicht ganz vorurteilsfrei angegangen zu sein.
Das einzig Enttäuschende an diesem neuen Roman von Minette Walters ist seine Kürze. Andererseits sind seine sehr 'lesefreundlich' gestalteten 142 Seiten auch nur halb so teuer und halten einmal mehr die von der englischen Autorin bislang vorgegebene, preisgekrönte Qualität.
So ist 'In Flammen' ein fesselndes Kabinettstück, das ganz bewußt Vorurteile und Klischees zitiert, nur um sie dann wieder mit brillanter Raffinesse ad absurdum zu führen. Und en passent hat dieser Krimi auch etwas von einem Schelmenroman an sich. Denn nicht ohne Grund sagt die Irin Siobhan von den Iren, daß sie größten Spaß daran haben, sich untereinander zu bekriegen.
Weitere Besprechungen zu Werken von Minette Walters siehe:
Büchernachlese-Extra: Minette Walters