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Büchernachlese-Extras: Minette Walters | Die besten Bestseller-Kriminalautoren

Minette Walters

Die Schandmaske

Roman. Goldmann Verlag, München 1996, 409 S., ISBN 3-442-30622-1, >>> Amazon
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Der Obduktionsbefund schließt einen Mord eigentlich aus. Zudem lebte die Shakespeare-Liebhaberin Mathilda Gillespie sehr zurückgezogen und litt infolge ihrer fortschreitenden Athritis große Schmerzen. Das muß auch ihre Hausärztin, Dr. Sarah Blakeney, einräumen. Dennoch wies in ihren Augen bei Mathilda nichts auf eine Depression hin. Auch Sergeant Cooper hat so seine Zweifel. In seinem langjährigen Polizistendasein ist ihm noch nie eine 65-jährige Selbstmörderin untergekommen, die erst ihre Zunge mit einer blumengeschmückten, mittelalterlichen Schandmaske fixiert, um sich dann in der Badewanne die Pulsadern aufzuschneiden. Darüberhinaus war Mathilda Gillespie wegen ihrer vernichtenden 'Wahrhaftigkeit' alles andere als beliebt in der kleinen Gemeinde Fontwell, und bei der späteren Testamentseröffnung müssen sich Tochter und Enkelin einen galligen Kommentar auf Video und ihre Enterbung gefallen lassen. Alleinerbin des umfangreichen Vermögens ist jetzt Dr. Sarah Blakeney ...
Nach "Im Eishaus" und "Die Bildhauerin" nutzt Minette Walters einmal mehr die Weite des engen Raumes: Das Szenario von Fontwell Village und dem Landsitz der Toten reicht völlig aus, um anhand weniger Protagonisten ein faszinierendes Täuschungsmanöver zu beginnen. Stereotypen haben da trotz des klassischen Upperclass-Milieus keinen Platz, jede Hauptfigur hat das Zeug zum Täter wie zum Opfer, aber nicht alle werden wegen einer schrecklichen Kindheit gleich zum Mörder. Die Anordnung und einstige Vorliebe der Toten gemahnen an Shakespeare-Zitate, welche die Autorin unaufdringlich geistreich einzusetzen vermag, wie sich überhaupt die Dialoge eines Minette-Walter-Krimis sehr angenehm von dem üblichen Einerlei abheben. Ein weiterer Kunstkniff sind die den Kapiteln vorangestellten Passagen aus den verschollenen Tagebüchern der Toten. Sie beginnen mit dem letzten Eintrag, um nicht zuletzt psychologisch folgerichtig mit einem der ersten Einträge zu enden. Die Auflösung ist denn auch voltenreich und läßt nichts zu wünschen übrig.

Weitere Besprechungen zu Werken von Minette Walters siehe:
Büchernachlese-Extra: Minette Walters

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