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Mit "Warum glücklich statt einfach nur normal" legt Jeanette Winterson einen autobiografischen Roman vor, der zugleich "Schlüsselroman" ihres Bestsellerdebuts "Orangen sind nicht die einzige Frucht" ist.
Einmal mehr schildert sie darin die so bedrückende wie skurrile Kindheit und Jugend bei und mit ihren Adoptiveltern. Beide sind Angehörige der Pfingstbewegung. Es ist jedoch vor allem die neurotische Adoptivmutter mit ihren auch sich selbst stark einengenden Endzeitstimmungen, die der sich schon mit 16 Jahren zu ihrer Homosexualität bekennenden Ich-Erzählerin große Steine in den Weg legte - und sie damit Überlebensstrategien als Leserin und Autorin entwickeln ließ.
Die Frage "Was wäre ich ohne diese Adoptivmutter geworden?" wird zum Leitmotiv, das zwischendurch auch in "Echtzeit" Zusammenbrüche, Trennungen und nur sehr kleine Fortschritte im Wiederaufleben dokumentiert.
Dass die Autorin letztlich dann doch nicht mit einer "normalen" Familie hätte tauschen wollen und damit auf all das verzichten, was sie zu der Schriftstellerin machte, die sie geworden ist, wird am Ende noch übertroffen durch ihre Haltung zu der von ihr gegen alle bürokratischen Widerstände mühsam aufgespürten leiblichen Mutter ...
Ein spannendes, so herzzerreißendes wie so manche(n) auch verstörendes Buch, das nicht nur ein Best- sondern auch ein Longseller werden dürfte.
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