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Das Gegenteil von re-signieren ist, ein Signal geben, aufzeigen, daß
mensch da ist und, im Falle von Ulli Wuttke, seines Zeichens Betriebsschlosser
in der Nachkriegszeit des 'anderen Deutschland', reibende Leere im Magen
spürt. Wenn sich aber das schlichte Bedürfnis nach regelmäßiger
und, wenn möglich, schmackhafter Nahrung politischen Erkenntnissen
zum Wohle der ideologischen Allgemeinheit unterordnen soll, hat dieses
Aufzeigen Folgen. Einfach zu sagen, ich habe Hunger, entbehrte der politischen
Relevanz, wäre in dem Schilda des praktisch mißverstandenen Sozialismus
nicht vertrackt genug. Da gilt es, Rücksichten zu nehmen und vorsichtige
Findigkeit zu entwickeln.
"Der sowjetische Direktor und oberste Kommandant Genosse Jefremow
hatte uns Spieler zusammen rufen lassen, dann redete er uns ins Gewissen.
Er sagte: 'Mannschaft heißen ROTER STERN - warum verlieren? Noch
einmal verlieren - Schluß!'"
Ein arbeitsfreier Nachmittag in jeder Woche für das Training,
fünf Paar Fußballschuhe und die zusätzliche Fleischmarke
für die Spieler waren damit auch verloren, obwohl Ulli Wuttke die
gegnerische Mannschaft mit 160 Zentner Deputatskohle zur 'Solidarität'
aufgerufen hatte. Ulli Wuttke's Kritik an der Kritik seines Engagements
für den Fußball machte den Parteisekretär aufmerksam, und
als der 'erkannte', welch 'politische Wendigkeit' Ulli Wuttke innewohnte, war Ulli Wuttke 'vonne Landesregierung aufs Land delegiert'.
Im Gegensatz zu Till Eulenspiegel ließ Ulli Wuttke sein Gegenüber
nie mit voller Absicht glauben, er wäre für dieses oder jenes
Amt geeignet, sondern das Gegenüber ließ Ulli Wuttke gar nicht
erst zu Wort kommen, um dessen Fähigkeit in Frage zu stellen. Andererseits
hatte Ulli Wuttke Hunger ...
Mit den zwerchfellzwickenden Situationsbeschreibungen im real-aufzubauenden
Sozialismus von damals, hält der Ost-Berliner Benito Wogatzki parteilich-liebevoll
vor Augen, wie bürokratisch verwaltete Ideen im Alltag real-satirische
B1üten treiben.
Wer sich nun an der Schadenfreude über die 'Zustände in der
DDR' berauschen will, dem sei hier zur Ernüchterung die unregelmäßig
ausgestrahlte Unterhaltungssendung 'BUNDESTAGSDEBATTE' empfohlen.