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Nach zwei Jahren akribischer Erforschung des Planeten Nei Tang freut sich die siebzehnjährige Programmiererin Sirrah, endlich wieder heimkehren zu können. Doch neun Tage vor der Abreise zeichnet sich eine Katastrophe ab, die vielen ihrer Kollegen noch das Leben kosten wird. Es beginnt damit, daß Sirrahs implantierter Nano-Computer ausfällt. Ohne seine fortlaufenden Auswertungen und Kommentare fühlt sich Sirrah wie eine Ausgestoßene. Geradezu aberwitzig wird es, als sie dann auf dem Hauptrechner eine Traumsequenz entdeckt. Wie ihr Traum der letzten Nacht da hineingeraten konnte, ist noch völlig unklar, da wittert schon jemand ein sensationelles Geschäft, und Sirrah kommt nach und nach üblen Machenschaften auf die Spur. Nur gut, daß der Traum auch die Liebe zu ihrer Freundin Sassenach offenbar werden ließ.
Arnulf Zitelmann, Jahrgang 1929, ist einer der preisgekrönten Doyens der deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchliteratur. Umfaßten seine Erzählbögen bislang die nähere oder auch sehr weit entfernte Vergangenheit, gelang ihm mit 'Sirrahs Träume' ein spannender Ausflug in die Zukunft. Seine ambitionierten Ausblicke auf den rein materialistischen Umgang mit Ressourcen und die durch völlige Vernetzung nahezu 'gläsernen' Menschen sind sehr plausibel hochgerechnet und können von daher durchaus auch mit konventioneller SF-Lektüre mithalten. Zum empfehlenswerten Jugendbuch wird das Buch jedoch nicht zuletzt dank seiner souveränen Sprachfertigkeit und einer Titelheldin, deren jugendlich unbekümmerte Lust am eigenen Können er packend in weitreichendere Zusammenhänge zu stellen vermochte.
Weitere Besprechungen zu Werken von Arnulf Zitelmann siehe:
Büchernachlese-Extra: Arnulf Zitelmann