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buechernachlese.de
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In Hans Magnus Enzensbergers neuem Jugendbuch stellt sich die Frage 'WO WARST DU, ROBERT?' nicht nur räumlich, sondern vor allem auch zeitlich. Der 14-jährige Robert galt in der Schule als geistesabwesend, konnte sich aber immer wieder mit seinem phänomenalen Gedächtnis für Einzelheiten über Wasser halten. Dann aber hat sein träumerisches Augenreiben auf einmal eine Zeitreise in das Jahr 1956 zur Folge. Noch dazu nach Sibirien. Neben dem Ungewöhnlichen, sich einer fremden Zeit an einem fremden Ort ausgesetzt zu sehen, sind es dann gerade die kleinen Alltäglichkeiten, für die Robert nun ein Gespür entwickeln muß. Kaum hatte er sich jedoch an seine neue Freundin Olga gewöhnt, verschlägt es Robert nach Australien in das Jahr 1946, dann in das aufkeimende Nazideutschland von 1930, als seine Großmutter noch ein kleines Mädchen war. Insgesamt siebenmal reist er auf diese Weise rückwärts in die Zeit, bis er als Malerlehrling im Jahre 1621 diesen Reisen endlich ein Ende setzen kann. Geschichte erfährt man am besten in Geschichten, und das Einfühlen Roberts in die Menschen jener Zeiten mit ihren Sorgen und Nöten ist da jedenfalls weit produktiver, als Jahreszahlen auswendig zu lernen. Und Enzensberger hat hier wohlweislich auch nicht zu viel hineingepackt, sondern stets darauf geachtet, daß Roberts Geschichte im spannenden Erzählfluß bleibt.