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Büchernachlese-Extra: Stephen King

Stephen King

Der dunkle Turm

Graphic Novel. Storyentwicklung: Robin Furth. Illustrationen: Peter David, Jae Lee, Richard Isanove. Aus dem Amerikanischen von Wulf Bergner. Heyne Verlag, München 2008. 240 Seiten. 19,95 Euro. ISBN: 978-3-453-26578-3, >>> Amazon
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Zuerst wurden aus seinen Romanen Drehbücher für Kinofilme dann aus seinen Drehbüchern Romane (Der Sturm des Jahrhunderts), dann belebte er den Fortsetzungsroman aufs Neue (The Green Mile) und nun lässt Stephen King sein Opus Magnum Der Dunkle Turm, dessen erster Band "Schwarz" zuvor im amerikanischen Magazine of Fantasy & Science Fiction als Fortsetzungsroman kapitelweise veröffentlicht wurde, als "Grapic Novel", d.h. als zeichnerisch ambitionierte Comic-Reihe aufbereiten.
Dass solche Adaptionen "anders" sind, liegt in der Natur der Sache, Zuweisungen wie "besser" oder "schlechter" als die Romanvorlage sind deshalb ohne Wert. Festzuhalten aber bleibt, dass in dem beschnittenen Din-A-4-Format die hyperrealistisch ausgestalteten Graphiken der von Stephen King seit Jugend an geschätzten Marvel-Comic-Zeichner den größten Raum einnehmen. Und diese Bilder haben durchaus etwas opulent Kunstvolles an sich, das gewiss auf Gegenliebe stoßen wird - gerade wegen ihrer Ästhetik des Grauens, die kaum mehr als den Wettlauf und die Virtuosität von "guten" und "schlechten" Killern in Szene setzt. Nicht von ungefähr sind am Ende wiederum ganze 40 Seiten diversen Covervariationen dieses und künftiger Bände vorbehalten.
Inhaltliche Vorlage für den ersten Band ist der Erzählfaden um Jugend und Beginn als Revolvermann von Roland Deschain in dem vierten Roman des Turm-Zyklus. Mithin also ein linear chronologischer Ansatz ohne Rückblenden, der bei entsprechender Nachfrage womöglich hunderte Comic-Bände dieser Art zu produzieren erlaubt. Und dennoch die Liebhaberei längst "erweckter" Fans voraussetzt. Auch das notwendige Maß an Verkürzung eingerechnet ist die Story dieses ersten Bandes für sich genommen ziemlich dünn, die "Hohe Sprache" mit ihrem eigentümlichen Pathos und - ich erflehe Eure Verzeihung, Sai King - die das Offensichtliche ankündigende und damit Spannung erheischen wollende Off-Stimme des auktorialen Erzählers wirken auf dem Präsentierteller eines Comics weit alberner als eingebunden in das Text-Meer eines siebenteiligen Romanzyklus.
Ach ja, die Romane um den dunklen Turm in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen, bleibt nach wie vor eine dringliche Empfehlung ...

Weitere Besprechungen zu Werken von Stephen King siehe:
Büchernachlese-Extra: Stephen King

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