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Wer die der Realität abgeschauten Kommentare und Glossen von Axel Hacke liebt, findet nun in Linda Quilt eine Erzählartistin, die sich in "Schauderhafte Wunderkinder" mit britischem Understatement der fiktiven Exzentrik des Allzumenschlichen widmet und sie - dank der gelungenen Übersetzung durch Reinhard Kaiser auch für deutschsprachige Arterhalter - ins glaubhaft Surreale zu steigern vermag.
So springen in diesen "wahren" Geschichten einem Mädchen, je nach Proportion, bei jeder Lüge große oder kleine Frösche aus dem Mund, oder ein Junge namens Norm ist von derart normalen Äußeren, dass ihn jeder vergisst und keiner beschreiben kann, und bei einem anderen Jungen verschwindet jeder spurlos, dem er auf Nachfrage seinen Namen Howab nennt. Dazu noch die allen sieben Geschichten angefügten Bilder von Michael Sowa, dessen subtil ironischer, in altmeisterlichem Gewande ausgeführter Malstil sie im wahrsten Sinn des Wortes "kongenial" ergänzt und erweitert.
Nicht nur zur Weihnachtszeit ein Buch, das über den Sinn menschlicher Fortpflanzung zu denken gibt ...
*(Bei Erstellung der Rezension noch unbekannt: Autorenname ist lt. Wikipedia ein Pseudonym von Hans Magnus Enzensberger)
Weitere Besprechungen zu Werken von Hans Magnus Enzensberger siehe:
Büchernachlese-Extra: Hans Magnus Enzensberger