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Für alle, die Genaueres über Leben, Ansichten und Antriebe des Autors der Kriminalgeschichten um Comissario Salvo Montalbano erfahren wollen, ist nun auch im Lübbe Verlag ein schmales Büchlein erschienen, das Andrea Camilleri in einem ausführlichen Interview vorstellt.
Der seinerzeit 82-jährige Camilleri gibt darin sehr charmant Antwort auf die Fragen von Lorenzo Rosso und erzählt von seiner Kindheit und Jugend, was ihn zum Lesen und Schreiben gebracht hat, über seinen Ärger, dass der Beginn seiner Schriftstellerei fälschlicherweise oft erst mit seinen Geschichten über Montalbano angesetzt wird und natürlich über sein Verhältnis zu Sizilien im Allgemeinen und die Hafenstadt "Porto Empedocle" bzw. "Vigàta" im Besonderen. So auch, dass der jüngst auch auf deutsch erschienene Roman Die schwarze Seele des Sommers reale Verhältnisse bei der Umgehung von Bauschriften widerspiegelt, wenn darin einem Haus ein Stock mehr als erlaubt hinzugefügt wird, dieses aber erstmal im Vertrauen auf eine spätere "Amnestie" hinter Sand versteckt wird.
Eingerahmt von einigen Schwarzweißphotos und den Vor- und Nachworten von Salvatore Ferlita und Stefano Maltatesta sowie einer Bio- und Bibliographie im Anhang, erfährt man hier also im vergnüglichen Plauderton durchaus einiges Wissenswerte von einem, der "der dem Ewigen oder wem auch immer" danken muss, "dass er mir ein an glücklichen Zufällen und Fügungen reiches Leben geschenkt hat."
Weitere Besprechungen zu Werken von Andrea Camilleri siehe:
Büchernachlese-Extra: Andrea Camilleri