buechernachlese.de
|
In Imre auf dem Arkanum, der Universität für Hohe Magie, hat Kvothe als Student vor allem mit dem adligen Ambrose zu kämpfen, der ihm auf nur schwer nachweisbare Art das Leben schwer macht. Das geht soweit, dass Kvothe eine Auszeit nehmen muss und zu diesem Zweck in die Dienste des so reichen wie mächtigen Maer Alveron treten muss. Hier trifft er auch die - wie so oft - plötzlich verschwundene Denna wieder und kommt ihr dabei näher als zuvor. Was jedoch in einem heftigen Streit mündet. Und über allem steht Kvothes nicht nachlassende Suche nach den Chandrians, die seine Eltern getötet hatten ...
Lange, sehr lang hat Patrick Rothfuss seine Fans auf den Folgeband von "Der Name des Windes" warten lassen. Drei Jahre nach dessen Erscheinen war es dann auch nur die erste Hälfte des zweiten Bandes, die schließlich im Februar dieses Jahres mit der zweiten Hälfte abgeschlossen wurde.
Eine seltsam von der Originalausgabe abweichende Verlagspolitik, da die zweite Hälfte sogar eine unvermutete Steigerung vorstellt.
Die "zivilisierte Welt" des Patrick Rothfuss wird immer facettenreicher.
In der ersten Hälfte führt Kvothe erst noch bekannte Auseinandersetzungen in seinem Universitätsleben fort, um dann jedoch in die Dienste Maer Alverons zu treten und sich als Anführer eines Trupps zur Wiedererlangung gestohlener Steuergelder beweisen zu müssen. Bereits hier treten neue, höchst reizvolle Handlungsträger auf, wie z.B. Tempi aus dem Volk der kämpferischen Adem, die eine völlig andere Körpersprache als andere Menschen haben.
Und in der zweiten Hälfte trifft er auf die Fae Felurian, von der wieder loszukommen bislang noch keinem gelungen ist. Denn ihre betörenden Reize lassen Männer nur an das "Eine" denken und es mit ihr bis zur totalen Erschöpfung ausleben wollen. Wie Rothfuss hier nichts auslässt und dennoch eine sprachlich angemessene Balance zum bisherigen Inhalt und Geschehen herstellt, ist einmal mehr sehr überzeugend.
Gleich anschließend führt er seinen Helden nach Haert, die Heimat seines stillen Freundes Tempi, die er einerseits sehr martialisch zugleich aber auch mit einer bemerkenswert lebensnahen Philosophie ausstattet - wiewohl die Adems den Zusammenhang von Sexualität und Kinderkriegen als völlig lächerlich abstreiten.
Am Ende wieder in Imre, sucht der gereiftere Kvothe wieder Anschluss an das Universitätsleben zu finden - und nach eindeutigeren Hinweisen, die ihn endlich den Mördern seiner Eltern auf die Spur kommen lassen. Doch der Fortgang dieses Erzählstranges ist wohl dem dritten Teil der "Königsmörder-Chronik" vorbehalten, auf den es nun wieder zu warten gilt - hoffentlich nicht wieder drei Jahre!
Weitere Besprechungen zu Werken von Patrick Rothfuss siehe:
Patrick Rothfuss: Der Name des Windes (2008)
Patrick Rothfuss: Die Furcht der Weisen (2011/12)
Patrick Rothfuss: Die Musik der Stille (2015)
Hinweise u.a. fürs Kopieren & Zitieren des Artikels unter Kontakt-FAQ. Direktlinks zu >>> Amazon für neue & gebrauchte Exemplare. Ältere Titel sind bei Amazon z.T. (noch) nicht oder etwas anders gelistet. Hier, soweit angegeben, Buchpreise des Erscheinungsjahrs. Impressum, Disclaimer, Datenschutzerklärung |