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Rechtzeitig zum 10. Todestag von Rio Reiser ist nun auch eine "inoffizielle Biografie" von Hollow Skai erschienen. Im Gegensatz zum autobiographischen Text König von Deutschland geht sie über die Trennung von Ton Steine Scherben, ja sogar über Rio Reisers Tod 1996 hinaus.
Hollow Skai hat Rio Reiser über Jahre hinweg journalistisch begleitet und 1997 das Best-of-Album "Unter Geiern" zusammengestellt. Das erlaubt nicht mehr viel Distanz, und so ist auch der Autor stets in Versuchung, den anderen Rio-Reiser-Verstehern vorzuwerfen, wovon er selbst mit seinen Bewertungen auch nicht durchgehend frei ist. Immerhin bildet er, wenn auch mit unterschiedlicher Gewichtung, ein relativ breites Spektrum an Meinungen ab und belegt dies zu und über diesen Wegbereiter des politisch pointierten Deutsch-Rocks im Anhang quellengenau.
Zwei Dinge sind allerdings zu ärgerlich, als dass sie hier unkommentiert durchgehen dürfen. So versteht Skai das Zitat des Fernsehpfarrers Fliege (S. 203 f.), der gewiss keinem noch so trüben Licht an Öffentlichkeit zu entgehen sucht, mit überdeutlicher Absicht miss und er macht eine "Falschaussage": Franz Josef Strauß und Rio Reiser seien die beiden einzigen, die auf eigenem Grund und Boden beerdigt sind. Wahr ist, das FJS in der Gruft neben seiner Frau am Eingang zum Friedhof in Rott am Inn beigesetzt wurde.
Aber davon abgesehen eignet sich diese Biographie durchaus für eine sentimentale Zeitreise durch die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts und bekräftigt einmal mehr das Bedauern über Rio Reisers allzu frühen Tod.