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Stuart Turton

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

Kriminalroman. Aus dem Englischen von Dorothee Merkel. Tropen Verlag, Stuttgart 2019. 605 Seiten. Euro. ISBN: 978-3-608-50421-7, >>> Amazon
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Auf dem heruntergekommenen Stammsitz Blackheath der Familie Hardcastle wird zum Maskenball geladen. Vorgeblich, um die Rückkehr der Tochter Evelyn zu feiern - doch am Ende des Festes wird Evelyn sterben.
Schlimmer noch, für Aiden Bishop wird sich dieser Tag mindestens sieben Mal wiederholen. Und immer, wenn für ihn ein neuer Tag anbricht, erwacht Aiden im Körper eines anderen Gastes und muss aus dessen Perspektive die Hintergründe ihres Todes entschlüsseln. Einziger Vorteil: Der Erkenntnisgewinn der Vortage bleibt ihm erhalten, doch sofern er am achten Tag nicht weiß, wer für den Tod Evelyns verantwortlich ist, beginnt dieser grausame Kreislauf für ihn von vorn. Und es gibt da offenbar jemanden, der nichts unversucht lässt, Aiden am Verlassen von Blackheath zu hindern …
Mit "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" hat Stuart Turton gleich mit seinem Debüt einen äußerst bemerkenswerten, weil vielschichtigen Kriminalroman vorgelegt, der auf mehreren Ebenen für Spannung sorgt.
Das von ihm so geschickt wie geschmeidig angelegte Setting eines alten Herrenhauses zu Anfang des 20. Jahrhunderts gibt hierbei einen Ton vor, der mit seinen Charakteren an die von Agatha Christie und in seiner mehrbödigen Phantastik nicht wenig an Edgar Allen Poe zu gemahnen vermag.
So stellt sich für Aiden Bishop neben der Suche nach dem etwaigen Mörder Evelyns die Frage, wer er selber ist und welche Verbindung er zu den Hardcastles hat. Denn beim Erwachen im ersten Gast leidet er an völliger Amnesie, was seine Aufgabe keineswegs erleichtert. Zudem sind die Gäste, die ihm zum Wirt werden, sehr unterschiedlich und nicht leicht zu kontrollieren, so dass ihre jeweiligen Eigenarten ihn nicht selten auch von seiner Aufgabe ablenken. Doch trotz dieser unterschiedlichen Identitäten bei sich zu bleiben, erweist sich als zwingend notwendig, um den Kreislauf zu durchbrechen. Nicht weniger gilt es für ihn anzuerkennen, dass Menschen sich ändern können und damit einen Raum zur Vergebung eröffnen.
Insgesamt ein erstaunlich geschickt inszeniertes Verwirrspiel, das Lesegewohnheiten von der ersten Seite an zu durchbrechen und zu unterlaufen versteht - und damit eine Lesekost, die geübten Lesern viel Freude bereiten wird.

Buechernachlese © Ulrich Karger


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