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Passend zum 150. Todestag von Wilhelm Grimm und zum 225. Geburtstag von Jacob Grimm sind dieses Jahr einerseits das deren Märchenfiguren aufnehmende "Reckless" von Cornelia Funke und "Grimms Wörter" als Liebeserklärung von Günter Grass erschienen. Bei Steidl kann aber darüber hinaus auch ein fein ausgestattetes Büchlein mit zwei Originaltexten von Jacob Grimm erworben werden, die insbesondere zum Vergleich, nicht zuletzt was den Sprachduktus angeht, mit der Grass-Leküre einladen.
Seine beiden Reden verweisen mittelbar oder unmittelbar auf den Bruder Wilhelm, mit dem Jacob nahezu sein ganzes Leben und Arbeiten geteilt hat.
In der "Rede über das Alter" zitiert er höchst eloquent Philosophen aus der Antike wie auch Sentenzen von Schiller und Goethe, um dem Alter seinen Stachel zu nehmen, indem er ihm die Vorzüge dieses Lebensabschnittes gegenüberstellt.
Die "Rede auf Wilhelm Grimm" ist eine anhand vieler Beispiele untermauerte Liebeserklärung an seinen Bruder, den er nach seinem Tod schmerzlich vermisst.
Der Sohn Wilhelms, Herman Grimm, hat diesen Reden so liebevolle wie informative Nachbemerkungen angefügt, so dass mit diesem kleinen Buch insgesamt auch ein wieder neu zu erfahrener Nachweis über das Zeitlose guter Literatur vorliegt.