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Peter (14) und Tilte (16) leben auf der dänischen Insel Finø. Ihre Eltern hüten nur schwer zu bändigende "Elefanten". Sie gehen zwar durchaus ehrbaren Berufen wie Pastor und Organistin nach, verfolgen damit jedoch keineswegs immer ehrbare Interessen. Die eigenen Kinder sind deshalb auch eher von nachrangigem Interesse, was diese wiederum dazu zwingt, wenn schon keine Geborgenheit, dann wenigstens das Glück in der persönlichen Freiheit zu suchen. Weh denen, die das verhindern wollen ...
Der neue Roman von Peter Hoeg mit dem Titel "Die Kinder der Elefantenhüter" beginnt mit philosophischen Einlassungen, die an die Jugendbücher von Jostein Gaarder gemahnen. Aber kaum ist die Vorgabe gemacht, auf die sich die Seitenzahl für solcherart überraschend ungewollte Lektüre begrenzen soll, ist man schon im freien Fall einer ungeheuerlichen Geschichte, die einen bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt.
Die Ich-Perspektive Peters lässt eine Abfolge slapstickartiger Abenteuer Revue passieren, die eine wunderbar hintergründige Satire auf vorgeblich esoterisch-amtskirchliches Gutmenschentum entfaltet und dabei mit kriminalistischem Spürsinn einschließlich tiefgekühlter Leiche über den Umweg des Zwerchfells zu höchst essentiellen Schlussfolgerungen in Herz- und Seelenangelegenheiten gelangt.
Mit diesem Roman hat sich Peter Hoeg nun endgültig von seinem Welterfolg "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" emanzipiert und sich konsequent als urkomischer Satiriker von Rang "geoutet".
Weitere Besprechungen zu Werken von Peter Høeg siehe:
Peter Høeg: Die Frau und der Affe (1997)
Peter Høeg: Das stille Mädchen (2007)
Peter Høeg: Die Kinder der Elefantenhüter (2010)