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Catherine Jinks

Teuflisches Genie

Roman. Aus dem Englischen von Bernhard Kempen und Jakob Schmidt. Knaur Verlag, München 2008. 556 Seiten. 12,95 Euro. Ab 14 Jahren. ISBN: 978-3-426-50041-5, >>> Amazon
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Cadel lebt bei Adoptiveltern. Als Mr. und Mrs. Piggot von der Polizei angeraten wird, mit Cadel einen Psychologen aufzusuchen, kommen sie dem sofort nach. Wiewohl erst sieben Jahre alt, verfügt Cadel bereits über erstaunlich manipulative Kräfte, insbesondere wenn es darum geht, sich am PC via Internet in Hochsicherheitssysteme z.B. der Stromversorgung oder eines Online-Überweisungssystems einzuhacken. Für die Behörden gilt Dr. Phineas Darkkon als leiblicher Vater von Cadel - und der ist auf seine Weise ebenso genial wie sein Sohn. So vermag er ihm aus dem Gefängnis heraus den Psychologen Thaddeus Roth an die Seite zu stellen. Und der Psychologe rät ihm als erstes, sich beim nächsten Mal einfach nicht "erwischen zu lassen" ...
Mit "Teuflisches Genie" legt Catherine Jinks den ersten Teil ihrer Trilogie um den hochbegabten Cadel vor, dessen Entwicklung die Leser hier bis zu seinem 14. Lebensjahr begleiten können. Ständig unterfordert, mehrere Schulklassen überspringend und deshalb bis zum Abitur stets der jüngste hat er viele Möglichkeiten sich an den Mitschülern zu rächen, die ihn nicht für voll nehmen. Als er dann auf dem von seinem Psychologen geleiteten Axis-Institut aufgenommen wird, scheint er endlich unter seinesgleichen gelangt zu sein - doch diese Privatuniversität zielt nicht weniger als auf die Weltherrschaft, sind doch nach Meinung der Institutsleitung die bisherigen Machtapparate voll "engstirniger Menschen mit allzu gewöhnlichem Genmaterial."
Hierzu setzt die Autorin mit der beginnenden Freundschaft Cadels zu Sonja einen wunderbaren Kontrapunkt. Dieses zwei Jahre ältere Mädchen, das an zerebraler Kinderlähmung leidet und nur mühsam zu sprechen vermag, ist ebenfalls höchst intelligent und hat die ungewöhnliche Fähigkeit, mathematische Formeln mit der sie umgebenden Welt korrespondieren zu lassen.
Dank seiner außergewöhnlichen Protagonisten, die immer wieder das gesellschaftlich akzeptierte Verhältnis zur Moral ausloten, eröffnet dieser erste Band heranwachsenden Jugendlichen wie Erwachsenen eine fesselnde Geschichte, die nur eines offen lässt - nämlich die Lektüre des Folgebandes.

Weitere Besprechungen zu Werken von Catherine Jinks siehe:
Catherine Jinks: Teuflisches Genie (1/3)
Catherine Jinks: Teuflisches Team (2/3)
Catherine Jinks: Teuflischer Held (3/3)

Buechernachlese © Ulrich Karger


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