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Tino und Paul Andino sind mit ihrer Mutter nach New York eingewandert und versuchen dort ihr Glück zu machen. Während sich die Mutter in einen Schriftsteller verliebt, der sie zu höchst zweifelhaften Geschäftsgründungen anspornt, suchen die beiden Adoleszenten vor allem ihr Glück bei Mädchen, insbesondere bei einem Mädchen zu finden.
Die jetzt erstmals vorgelegte Übersetzung von "Der Heilige des Unmöglichen" ist im Original bereits gut zehn Jahre alt. Arno Grünberg spielt hierin bereits virtuos mit Stil und Form, indem er ein Brüderpaar aus der Wir-Perspektive erzählen lässt. Das kommt daher wie in einer Commedia dell'Arte, ist weltbewegend und banal, saukomisch und todtraurig zugleich.
Eine wunderbare Fingerübung eines von den Musen reich beschenkten Autors, die manch angestrengt nach Tiefsinn bohrenden Kollegen vor Neid erblassen lässt. Was uns Leser angeht: Kein Muss-Buch aber ein Kann-Buch, das solange die Lektüre dauert, viele Glücksgefühle zulässt, großes Vergnügen und Appetit auf das nächste Grünberg-Buch macht.
Weitere Besprechungen zu Werken von Arnon Grünberg alias Marek van der Jagt siehe:
Marek van der Jagt: Amour fou (2002)
Arnon Grünberg: Gnadenfrist (2006)
Arnon Grünberg: Der Heilige des Unmöglichen (2007)
Arnon Grünberg: Tirza (2008)