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Boone Daniels hat eigentlich nur sein Surfbrett und die sich ankündigenden "hammerharten" Wellen im Sinn. Dann aber bekommt er von einer Anwältin den Auftrag, eine wichtige Zeugin in einem Versicherungsfall aufzuspüren und ihr Leben gegebenenfalls bis zum Prozess zu schützen. Es geht um einen Millionenbetrag und der Beklagte zählt als Strip-Lokal-Besitzer zum Umfeld einer mafiösen Gruppe.
Der Suhrkamp-Verlag hat nun ebenfalls eine Taschenbuchreihe mit Kriminalromanen gestartet - und als eines ihrer Highlights empfiehlt sich "Pacific Private" von Don Winslow.
Boone Daniels wird von ihm als einstiger Polizist eingeführt, der mit den Binnengesetzen seiner Kollegen nicht klar kam und deshalb suspendiert wurde. Er und seine Surffreunde tauschen sich in jenem Slang aus, der sein Vorbild in Sam Spade haben könnte - nach dem Motto: raue Schale, weicher Kern und immer einen coolen Spruch drauf. Aber Winslow baut darüber hinaus die Geschichte sehr geschickt mit Rückblenden auf, die sogar Platz für wohl dosierte und durchaus interessante historische Entwicklungen jenes Abschnitts der USA am Pazifikstrand lässt. Und auch die Geschichte selbst geht bald über eine einfache Suche-Finde-Story hinaus und führt mitten in den Sumpf eines Kinderhandels hinein, der von den so genannten "guten Kreisen" gedeckt wird.
Ein packendes Lesevergnügen, das nicht nur im Sommer die Urlaubsfreuden noch steigern lässt.
Weitere Besprechungen zu Werken von Don Winslow siehe:
Don Winslow: Pacific Private (2009)
Don Winslow: Frankie Machine (2009)
Don Winslow: Jahre des Jägers (Die Kartell-Saga, Band 3) (2019)